Gerade für Menschen, die in der Stadt leben, gilt: Wer sich auf der Suche nach einem Kieferorthopäden befindet, wird oft mit einer großen Auswahl konfrontiert. Die Zeiten, in denen es noch üblich war, „einfach das nächstbeste Angebot“ zu wählen, sind vorbei. Letztendlich hat unter anderem auch das Zeitalter des Internets dafür gesorgt, dass viele Menschen die Möglichkeit nutzen, sich umfassend über die verschiedenen Praxen zu informieren.
Aber worauf sollte man eigentlich achten, wenn man sich ein möglichst umfassendes Bild verschaffen möchte? Wichtig ist es in jedem Fall, genau hinzuschauen. Immerhin geht es unter anderem darum, bestehende Zahnfehlstellungen so zu korrigieren, dass einer hohen Lebensqualität (und vielleicht auch einer möglichst kurzen Behandlung) nichts im Wege steht.
Kurz: Es gibt viele Faktoren, die bei der Wahl eines Kieferorthopäden berücksichtigt werden sollten. Die folgenden Abschnitte zeigen auf, welche Punkte hierbei im Einzelnen besonders relevant werden.
Die Qualifikation des Kieferorthopäden
Wer als Kieferorthopäde arbeiten möchte, braucht zunächst eine abgeschlossene Zahnmedizinerausbildung sowie eine spezielle Weiterbildung im Bereich der Kieferorthopädie. Je nachdem, in welchem Land der Kieferorthopäde arbeiten möchte, muss er andere Voraussetzungen erfüllen.
Für Deutschland gilt, dass die betreffenden Personen nach dem Studium der Zahnmedizin eine zusätzliche Facharztweiterbildung im Bereich Kieferorthopädie absolvieren müssen. Diese kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Hierbei werden unter anderem spezielle Kenntnisse mit Hinblick auf die Diagnose und die Behandlung von Zahnfehlstellungen vermittelt.
Wenn alle wichtigen Stationen durchlaufen wurden, darf sich die betreffende Person „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ nennen. Aber auch dann ist es wichtig, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Immerhin sorgen regelmäßige neue Erkenntnisse im Bereich der Kieferorthopädie dafür, dass es wichtig ist, „am Ball zu bleiben“.
Welche Rolle spielt die Erfahrung im Bereich der Kieferorthopädie?
Viele Kieferorthopäden arbeiten seit Jahrzehnten in ihrem Beruf und können einen dementsprechend großen Erfahrungsschatz vorweisen. Sie wurden dementsprechend in der Vergangenheit mit einer Vielzahl an Fällen konfrontiert – unter anderem auch mit komplexen Zahn- und Kieferfehlstellungen.
Genau dieser Aspekt sorgt dafür, dass sie oft genau wissen, welche Möglichkeiten am erfolgversprechendsten sind.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass dies nicht bedeutet, dass Kieferorthopäden, die ihre Praxis gerade erst eröffnet haben, „schlechter“ seien. Unter anderem aufgrund der Tatsache, dass ihr Studium noch nicht allzu lange her ist, sind sie oft mit den modernsten Techniken vertraut. Dementsprechend gilt es, abzuwägen und sich die Frage „Was ist mir wichtiger? Erfahrung oder ein (möglicherweise) frischer Ansatz?“ zu stellen.
Behandlungsmöglichkeiten miteinander vergleichen
Hierbei handelt es sich um ein weiteres, wichtiges Detail, durch das sich viele Kieferorthopäden voneinander unterscheiden: das Behandlungsspektrum. Während es früher noch die klassischen Zahnspangen aus Metall waren, die zum Einsatz kamen (und die einigen Kindern durchaus schlaflose Nächte bereitet haben dürften), sind die Alternativen heute deutlich vielseitiger geworden.
Der Vorteil: Viele der besagten Alternativen sind in optischer Hinsicht deutlich ansprechender und komfortabler. Ein typisches Beispiel hierfür sind Aligner, die unter anderem von vielen als „unsichtbare Zahnspangen“ bezeichnet werden. Auch, wenn sie sich in den meisten Fällen nur dazu eignen, um tendenziell leichte Fehlstellungen zu korrigieren, haben sie viele Kieferorthopäden mit in ihr Leistungsportfolio aufgenommen.
Im Idealfall sollte der Kieferorthopäde dazu in der Lage sein, eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Genau das ermöglicht es nämlich, jeweils die für den individuellen Fall beste Option zu empfehlen. Welche Behandlungsmethode die passende ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem spielen:
- die Art der Fehlstellung
- das Alter des Patienten
- die persönlichen Wünsche des Patienten
eine wichtige Rolle. Letztendlich kann auch der Einsatz moderner Technologien, wie zum Beispiel digitale Abdrücke oder 3D-Scans, dafür sorgen, dass die Behandlung noch präziser und komfortabler wird.
Auch wichtig: Die Atmosphäre in der Praxis
Ob sich ein Patient in einer Praxis wohlfühlt oder nicht, ist von verschiedenen Faktoren, unter anderem von der vorherrschenden Atmosphäre, abhängig. Besonders für Kinder oder ängstliche Patienten kann eine freundliche und einladende Atmosphäre den Unterschied machen und bestimmen, ob die Behandlung als positiv erlebt wird.
Fest steht: Der behandelnde Kieferorthopäde sollte nicht nur fachlich kompetent, sondern auch dazu in der Lage sein, eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Patienten aufzubauen. Wichtige Details, die die Praxisatmosphäre maßgeblich bestimmen, sind unter anderem die Freundlichkeit des Praxisteams und die Sauberkeit der Praxisräume.
Technologische Ausstattung und Innovationen beeinflussen den Behandlungsprozess
Die moderne Kieferorthopädie bietet zahlreiche technologische Innovationen, die den Behandlungsprozess präziser und komfortabler gestalten können. So ist es unter anderem über den Einsatz moderner Geräte und Verfahren möglich, die Behandlungseffizienz zu steigern. Und viele Patienten dürften sich zweifelsohne darüber freuen, wenn sie die ihnen verordnete Zahnspange nicht länger als nötig tragen müssen.
Ganz nebenbei ist es über den Einsatz von modernem Equipment oft möglich, das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Zu den wichtigsten technologischen Neuerungen gehören digitale Röntgenaufnahmen, die weniger belastend für den Patienten sind, sowie der Einsatz von 3D-Scans und computergestützter Planung, um Zahnspangen und Aligner passgenau anzufertigen.
Kieferorthopäden, die mit Hinblick auf ihr Equipment hier keine Kompromisse eingehen, können präziser und individueller behandeln.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle allerdings auch erwähnt, dass die Dauer einer Behandlung mit einer Zahnspange auch von der Motivation des Patienten abhängig ist. Oder anders: Wenn sich der Patient nicht an die Vorgaben zum Tragerhythmus hält, riskiert er, dass er die Schiene beziehungsweise die Spange länger tragen muss als ursprünglich im Behandlungsplan vorgesehen.
Transparenz in Bezug auf die Kosten
Wie teuer eine kieferorthopädische Behandlung ist, ist unter anderem von der Art der Behandlung und der Dauer abhängig. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen in der Regel – zumindest dann, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Erwachsene müssen jedoch meist selbst für die Behandlungskosten aufkommen. (In einigen Fällen übernehmen private Krankenversicherungen einen Teil der Kosten.)
Wichtig ist es in jedem Fall, sich auf eine transparente Kostenaufstellung der kieferorthopädischen Praxis verlassen zu können. Diese zeigt bereits im Vorfeld auf, mit welchen Kosten (und eventuellen Zusatzkosten) zu rechnen ist.
Einige Praxen bieten auch Ratenzahlungen oder Finanzierungsmöglichkeiten an. Auf ihrer Basis ist es möglich, die Behandlungskosten über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Wie so oft gilt: Wer sich unsicher darüber ist, ob ein derart flexibles Zahlungsmodell zur Verfügung steht, sollte nicht zögern, nachzufragen.
Bewertungen und Empfehlungen als weitere Anlaufstelle
Neben den formalen Kriterien wie der fachlichen Qualifikation und den Behandlungsmöglichkeiten können auch Bewertungen und Empfehlungen von anderen Patienten eine wertvolle Entscheidungshilfe darstellen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche einschlägige Online-Plattformen, die eine gute Möglichkeit bieten, sich über die Erfahrungen anderer Patienten zu informieren. Es gilt jedoch auch, im Hinterkopf zu behalten, dass die entsprechenden Rezensionen subjektiver Natur sind. Dennoch bieten sie einen interessanten Anhaltspunkt.
Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld sind ebenfalls hilfreich. Freunde oder Familienmitglieder, die bereits Erfahrungen mit einem bestimmten Arzt gemacht haben, können oft detaillierte Einblicke in den Behandlungsprozess und die Qualität der Betreuung geben und sind sicherlich dazu bereit, Rückfragen zu beantworten.
Fazit
Die Wahl des richtigen Kieferorthopäden muss nicht zwangsläufig kompliziert sein. Wer weiß, worauf er achten muss, ist auf der sicheren Seite. Gleichzeitig dürfte es viele beruhigen, zu wissen, dass die Entscheidung für (oder gegen) einen Kieferorthopäden nicht in Stein gemeißelt ist.
Sollte sich beim ersten Beratungsgespräch zeigen, dass – warum auch immer – die Chemie nicht stimmt, ist es natürlich möglich, sich freundlich zu verabschieden und eine andere Praxis aufzusuchen, die die eigenen Bedürfnisse besser erfüllt. Am Ende entscheidet jeder selbst, wo er sich wohlfühlt und was die „perfekte Praxis“ ausmacht. Ein Detail, das in diesem Zusammenhang, auch für die kieferorthopädischen Praxen, von Vorteil sein kann, ist eine offene Kommunikation. Zahlreiche Anbieter führen in regelmäßigen Abständen Patientenbefragungen durch, um herauszufinden, wie sie sich und ihr Behandlungsspektrum verbessern können.
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