Die Kessler-Zwillinge Alice und Ellen prägten als Sängerinnen, Tänzerinnen und Entertainerinnen über sechs Jahrzehnte das europäische Showgeschäft und setzten mit ihrem selbstbestimmten Tod im Alter von 89 Jahren ein letztes deutliches Zeichen.
Einleitung
Alice Kessler und Ellen Kessler gehörten zu den wenigen deutschen Stars, die nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit Anerkennung erhielten. Die beiden eineiigen Zwillinge standen mehr als 60 Jahre lang auf Bühnen in Deutschland, Frankreich, Italien und den USA. Ihre Karriere reichte vom Kinderballett über das legendäre Lido in Paris bis zum Eurovision Song Contest und großen Fernsehshows mit Publikumsmillionen.
Gleichzeitig verbirgt sich hinter der glamourösen Oberfläche eine Biografie mit frühem Verlust, einem schwierigen Elternhaus und einer klaren Entscheidung für berufliche Unabhängigkeit. Die Kessler Zwillinge blieben unverheiratet, hatten keine Kinder und gestalteten ihr Leben konsequent als Duo. Am 17. November 2025 wählten sie einen gemeinsamen, assistierten Suizid in ihrem Haus in Grünwald bei München und lösten damit eine erneute Debatte über Sterbehilfe in Deutschland aus.
Herkunft und frühe Jahre der Kessler Zwillinge
Alice und Ellen Kaessler wurden am 20. August 1936 in Nerchau bei Leipzig geboren. Zwischen beiden Geburten lagen nur 45 Minuten, eine Symbolik, die sie später gerne erwähnten, weil ihr Leben fast lückenlos synchron verlief. Die Eltern Paul und Elsa Kaessler förderten die musikalischen und tänzerischen Talente der Töchter früh und meldeten sie bereits im Vorschulalter zum klassischen Ballett an.
Die beiden älteren Brüder der Zwillinge starben an schweren Infektionskrankheiten. Der Vater litt an Alkoholproblemen und galt als gewalttätig gegenüber der Mutter. Diese Erlebnisse prägten die Haltung der Schwestern, ihr Leben unabhängig und selbstbestimmt zu gestalten. Sie entschieden sich bewusst gegen eine traditionelle Ehe und Familie und setzten stattdessen auf berufliche Freiheit.
1947 wurden die Mädchen in das Kinderballett der Oper Leipzig aufgenommen. Drei Jahre später bestanden sie mit Auszeichnung die Aufnahmeprüfung der Operntanzschule. 1952 flohen sie über ein Besuchervisum aus der DDR in die Bundesrepublik, wo ihr Vater bereits lebte. Kurz darauf erhielten sie ihr erstes professionelles Engagement im Düsseldorfer Revuetheater Palladium. Damit begann der Weg zweier Tänzerinnen, die wenig später zu internationalen Bühnenstars wurden.
Wer waren die Kessler Zwillinge?
Die Kessler Zwillinge waren ein perfekt eingespieltes Künstlerinnen-Duo, das Gesang, Tanz, Schauspiel und Entertainment miteinander verband. Alice galt als emotionaler und impulsiver, Ellen als ruhiger und analytischer. Diese unterschiedlichen Temperamente ergänzten sich und schufen eine gemeinsame Bühnenpersönlichkeit, die stets als Einheit wahrgenommen wurde.
Ihr Markenzeichen war perfekte Synchronität. Beide trainierten täglich und hielten diese Disziplin über Jahrzehnte aufrecht. Noch mit über 70 Jahren waren sie für präzise Bewegungen und Choreografien bekannt. Früh erkannten sie zudem die Bedeutung von Inszenierung. Kostüme, Frisuren, Körpersprache und Mimik waren bis ins Detail abgestimmt. Dieses Doppelbild entwickelte sich zu einer unverwechselbaren Marke, die weit über den deutschsprachigen Raum hinaus Bekanntheit erlangte.
Durchbruch von Nerchau über Düsseldorf an das Lido in Paris
Der entscheidende Karrieresprung gelang 1955. Der Direktor des Lido in Paris, einer der berühmtesten Revuebühnen Europas, entdeckte die Zwillinge bei einem Auftritt in Düsseldorf. Er engagierte sie unmittelbar, und kurz darauf zogen Alice und Ellen nach Paris. Dort traten sie in glamourösen Revuen auf der Champs Élysées auf und wurden zu Symbolfiguren einer neuen europäischen Unterhaltungskultur.
Im Lido absolvierten sie oft zwei Auftritte pro Abend und standen vor einem Publikum, das aus internationalen Stars, Politikerinnen und Künstlern bestand. Frankreich nahm die beiden deutschen Künstlerinnen schnell an, trotz der historischen Belastungen der Zeit. Ihr professionelles Auftreten, ihre Eleganz und ihre disziplinierte Präsenz machten sie zu Publikumslieblingen.
Ihre Zeit in Paris führte zu ersten Filmrollen in Deutschland, Frankreich und Italien. Produktionen wie „Solang es hübsche Mädchen gibt“ oder „Vier Mädels aus der Wachau“ kombinierten ihre Tanz- und Gesangsnummern mit leichten Unterhaltungshandlungen und machten sie im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.
Wie verlief der Weg der Kessler Zwillinge ins Pariser Lido?
Der Weg ins Lido war Ergebnis einer konsequenten Ausbildung und klugen Anpassung. Die Operntanzschule in Leipzig vermittelte ihnen eine klassische Basis. In Düsseldorf erweiterten sie ihr Können um Revue-Elemente, Musiktheater und Varieté. Diese Kombination war exakt das Profil, das das Lido suchte.
In Paris zeigten sie große Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Sie passten ihr Repertoire an internationale Erwartungen an, lernten Französisch und entwickelten eine Bühnensprache, die Eleganz mit Humor verband. Entscheidender Erfolgsfaktor war die Mischung aus exotischem Reiz und professioneller Strenge. Damit wurden sie zu tragenden Figuren der berühmten Pariser Revuen, die ihnen später Engagements in Italien und den USA eröffnete.
Internationale Karriere zwischen Lido, Film und Eurovision
Ende der 1950er Jahre entdeckte die Plattenindustrie das Potenzial des Duos. 1959 erhielten sie ihren ersten großen Schallplattenvertrag. Im selben Jahr vertraten Alice und Ellen Kessler die Bundesrepublik Deutschland beim Eurovision Song Contest in Cannes. Mit dem Titel „Heute Abend woll’n wir tanzen geh’n“ erreichten sie zwar nicht die vorderen Plätze, doch der Auftritt machte sie schlagartig europaweit bekannt.
In Italien wurden sie unter dem Namen „Le gemelle Kessler“ zu Fernsehstars. Die RAI setzte sie in mehreren großen Shows ein. Besonders populär war „Studio Uno“, dessen Titelsong sie mitprägten. Parallel dazu traten sie weiterhin im Lido auf und gastierten in den USA, oft in Shows mit hochkarätigen Besetzungen. Ihre internationale Karriere verband glamouröse Auftritte mit einer konstanten Präsenz in Film und Fernsehen.
In den 1970er Jahren blieb das Duo präsent, unter anderem durch Auftritte in bekannten Unterhaltungssendungen und der Serie „Klimbim“. Noch 2009 standen sie in einem Swing-Programm auf der Bühne und bewiesen, dass sie musikalisch und tänzerisch auch im höheren Alter souverän agieren konnten.
Welche Highlights prägten die Karriere von Alice und Ellen Kessler?
Zu den wichtigsten Höhepunkten zählt der Eurovision-Auftritt von 1959. Er markierte den Übergang von national bekannten Revuekünstlerinnen zu europaweit wahrgenommenen Entertainerinnen.
Ein weiterer Meilenstein war die Zeit in Italien. Die Kesslers wurden dort feste Größen im Fernsehen und prägten das Bild moderner Showkultur. Ihre Kombination aus synchronem Tanz, eingängigen Melodien und zeitgemäßem Auftreten traf den Geschmack des Publikums.
Bemerkenswert bleibt auch ihre späte Bühnenpräsenz. 2015 standen sie im Musical „Ich war noch niemals in New York“ auf der Bühne und spielten eine Rolle abwechselnd, was für das untrennbare Duo eine seltene Ausnahme war.
Ikonen des Showgeschäfts: Stil, Image und Bedeutung
Die Kesslers wurden häufig als Inbegriff synchroner Eleganz bezeichnet. Ihre perfekt trainierten Beine und ihre exakte Choreografie standen für eine Ästhetik, die besonders im konservativen Nachkriegsdeutschland auffiel. Ihre Auftritte brachten ein Gefühl von Internationalität und mondänem Lebensstil auf die Bildschirme und Bühnen.
In Italien posierten die Zwillinge im Alter von 40 Jahren für den Playboy. Trotz der Freizügigkeit war die Darstellung stilvoll und kontrolliert. Die Entscheidung zeigte ihren Anspruch, ihr öffentliches Bild selbst zu definieren.
Ihr Einfluss liegt nicht nur in glamourösen Auftritten. Sie setzten Maßstäbe für Professionalität und Selbstbestimmung. Sie achteten auf faire Gagen, klare Verträge und eigene Wohnungen, was im Showgeschäft ihrer Zeit nicht selbstverständlich war. Viele jüngere Künstlerinnen berufen sich auf sie als Vorbilder für Unabhängigkeit und Disziplin.
Warum galten die Kessler Zwillinge als Symbol einer neuen Zeit?
Die Kessler Zwillinge brachten eine internationale Energie in die deutsche Unterhaltung. Sie arbeiteten in Paris, Rom und New York, reisten zwischen Studios und Revuebühnen und zeigten, dass deutsche Künstlerinnen global erfolgreich sein können.
Ihre Lebensführung galt vielen als modern. Sie entschieden sich bewusst gegen Ehe und Kinder und organisierten ihr Leben unabhängig von traditionellen Rollenbildern. Diese Haltung verband sich mit Glamour und Charisma, was sie für viele zu Symbolfiguren weiblicher Selbstbestimmung machte.
Ihr offener Umgang mit Alter und den Grenzen des Körpers unterstrich diese Haltung. Sie äußerten den Wunsch, nicht als pflegebedürftige Prominente in Erinnerung zu bleiben, sondern ihre Autonomie zu bewahren.
Privatleben, Beziehungen und enge Freundschaften
Das Verhältnis zu ihrer Herkunftsfamilie war komplex. Die schwierige Beziehung zum Vater und der Tod der Brüder verstärkten die emotionale Bindung der Zwillinge zueinander. Sie lebten Jahrzehnte zusammen, erst in Italien, später im Münchner Vorort Grünwald. Dort gestalteten sie ein gemeinsames Zuhause mit getrennten Bereichen, das dennoch auf Gemeinschaft ausgerichtet blieb.
Ihre Liebesbeziehungen hielten sie weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Ellen war viele Jahre mit dem Schauspieler Umberto Orsini liiert. Alice führte mehrere Beziehungen, unter anderem mit dem französischen Sänger Marcel Amont und dem Regisseur Enrico Maria Salerno. Trotz dieser Verbindungen heirateten sie nie und blieben ohne Kinder.
Enge Freundschaften spielten eine bedeutende Rolle. Moderatorinnen und Schauspielerinnen gehörten zu ihrem festen Kreis. Besonders intensiv war die Freundschaft zu Carolin Reiber sowie zu Gabriele Gräfin zu Castell Rüdenhausen, Tochter der Schauspielerin Luise Ullrich. Beide begleiteten die Zwillinge über Jahrzehnte im privaten wie im beruflichen Umfeld.
Welche Rolle spielten Familie und Freundinnen im Leben der Kesslers?
Für die Kesslers ersetzten langjährige Freundinnen die klassische Großfamilie. Kurz vor ihrem Tod verschickten sie persönliche Abschiedspakete und erklärten darin ihre Beweggründe. Diese Gesten zeigten ihre Wertschätzung für vertraute Beziehungen.
Ein besonderer Wunsch betraf ihre Bestattung. Sie wollten gemeinsam mit der Asche ihrer Mutter und ihres Hundes beigesetzt werden. Auch wenn dieser Wunsch aufgrund rechtlicher Vorgaben nur eingeschränkt erfüllbar ist, unterstreicht er den starken familiären Bezug, der trotz schwieriger Kindheit bestehen blieb.
Freundschaften fungierten zudem als berufliche Netzwerke. Viele frühere Kolleginnen holten sie immer wieder für Auftritte oder Galas zurück auf die Bühne. Dadurch blieben die Zwillinge bis ins hohe Alter sichtbar und präsent.
Späte Jahre auf der Bühne und vor der Kamera
Auch nach dem Ende der klassischen Revuezeit nahmen die Kessler Zwillinge weiterhin Engagements an. 2009 standen sie in einem Swing-Programm mit großem Orchester auf der Bühne. 2011 spielten sie im Tatort „Das Dorf“ Rollen, die an ihr eigenes Bühnenimage angelehnt waren.
2015 traten sie im Musical „Ich war noch niemals in New York“ auf. Obwohl sie sich die Rolle teilten, blieben sie für das Publikum ein unzertrennliches Paar. Die Rückmeldungen waren begeistert, da die Auftritte eine nostalgische Verbindung zu einer vergangenen Epoche der Unterhaltung schufen.
Bis kurz vor ihrem Tod besuchten sie Premieren und Galas. Ihr letzter öffentlicher Auftritt fand wenige Wochen vor dem gemeinsamen Tod bei einer Zirkuspremiere in München statt.
Wo traten die Kessler Zwillinge im hohen Alter noch auf?
Neben einzelnen Bühnenproduktionen waren die Kesslers häufig Gäste bei Veranstaltungen, Premieren und Fernsehshows. Sie führten ein aktives Leben in Grünwald und pflegten körperliche Fitness durch Gymnastik, Dehnübungen und regelmäßiges Training.
Ihr Haus war zugleich Wohn- und Erinnerungsort. Es war gefüllt mit Fotografien, Bühnenrequisiten und Erinnerungsstücken aus Jahrzehnten im Showgeschäft. Dieser Lebensstil zeigte ihre Verbundenheit mit ihrer künstlerischen Vergangenheit und gleichzeitig ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Alter.
Das selbstbestimmte Lebensende der Kessler Zwillinge
Am 17. November 2025 starben die Kessler Zwillinge gemeinsam in ihrem Haus in Grünwald durch einen assistierten Suizid. Sie hatten den Entschluss langfristig vorbereitet, standen in engem Austausch mit der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und legten besonderen Wert auf eine freie, selbstbestimmte Entscheidung.
Berichten zufolge erlitt Ellen Wochen vor dem Tod einen Schlaganfall, von dem sie sich nur begrenzt erholte. Für das Duo, dessen Karriere auf körperlicher Kontrolle beruhte, war dies ein einschneidendes Erlebnis. Die Schwestern hatten sich bereits zuvor intensiv mit der Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebensendes beschäftigt.
In Deutschland ist der assistierte Suizid grundsätzlich möglich, wenn die Entscheidung frei und selbstbestimmt getroffen wird. Die rechtliche Ausgestaltung bleibt umstritten, doch Vereine wie die DGHS bieten Beratung und Begleitung an.
Wie kam es zum Tod der Kessler Zwillinge mit 89 Jahren?
Die Zwillinge bereiteten ihren Tod sorgfältig vor. Sie organisierten Dokumente, kündigten Verträge und verfassten persönliche Abschiedsbriefe an enge Freundinnen. In ihren Schreiben betonten sie Selbstbestimmung, Würde und die Entscheidung, gemeinsam zu gehen.
Die letzte Handlung wurde von ihnen selbst vorgenommen. Ärztinnen und Juristen überprüften Entscheidungsfähigkeit und Freiwilligkeit und begleiteten den medizinischen Ablauf. Die Polizei schloss Fremdverschulden aus.
Menschen, die sich in einer akuten Krise befinden, benötigen jedoch eine völlig andere Hilfe. Telefonseelsorge und Beratungsstellen bieten anonym und kostenfrei Unterstützung.
Welche Rolle spielte die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS)?
Die DGHS begleitete Alice und Ellen über Monate hinweg. Dazu gehörten Vorgespräche, die Klärung der Entscheidungsfreiheit und die Betreuung durch medizinische Fachpersonen. Der Verein übernahm außerdem die öffentliche Kommunikation, nachdem die Nachricht vom Tod der Zwillinge publik wurde.
Die Kesslers wollten Transparenz und baten darum, die Öffentlichkeit zu informieren. Sie wollten einen sachlichen Umgang mit dem Thema ermöglichen und die gesellschaftliche Debatte über Sterbehilfe anregen.
Testament, letzter Wunsch und Vermächtnis
Ihr Testament zeigt eine klare Haltung. Ursprünglich wollten sie ihr Vermögen ausschließlich Ärzte ohne Grenzen zukommen lassen. Später erweiterten sie die Liste um weitere Organisationen, darunter UNICEF, die Christoffel Blindenmission, die Deutsche Stiftung Patientenschutz und das Paul Klinger Künstlersozialwerk.
Ihr Wunsch, gemeinsam mit der Asche ihrer Mutter und ihres Hundes bestattet zu werden, stand im Zentrum ihrer Überlegungen. Aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ist eine Umsetzung nur eingeschränkt möglich, doch der Gedanke verdeutlicht die familiäre Verbundenheit, die ihr Leben prägte.
Reaktionen aus der Showbranche waren vielfältig. Viele würdigten die Zwillinge als Ikonen. Andere nutzten die Gelegenheit, um über Sterbehilfe, Alter und Selbstbestimmung zu sprechen.
Wie regelten die Kessler Zwillinge ihr Erbe und ihren letzten Weg?
Die Schwestern strukturierten ihren Nachlass detailliert. Sie bestimmten, welche Organisationen unterstützt werden sollten, und legten fest, wie Grab und Urne gestaltet sein sollten. Persönliche Gegenstände verschenkten sie vorab an enge Freundinnen.
Diese Mischung aus Klarheit und Herzlichkeit spiegelt ihre Lebenshaltung wider. Sie lebten diszipliniert, aber warmherzig. Sie verdienten im Laufe ihrer Karriere gut und wollten ihr Vermögen sinnvoll einsetzen. Ihr Erbe umfasst neben finanziellen Zuwendungen auch ein kulturelles Vermächtnis, das bis heute nachwirkt.
Kernfakten im Überblick
| Aspekt | Inhalt | Bedeutung |
|---|---|---|
| Biografie | Geboren am 20. August 1936 in Nerchau, gestorben am 17. November 2025 in Grünwald, identische Zwillinge, unverheiratet und kinderlos | Bewusst gewählte Doppelbiografie und konsequente Unabhängigkeit |
| Karriere | Durchbruch im Lido in Paris, internationale Auftritte, Eurovision 1959, Film- und Fernsehrollen, Bühnenarbeit bis ins Alter von 80 Jahren | Symbolfiguren des europäischen Showgeschäfts |
| Lebensende und Vermächtnis | Gemeinsamer Tod mit 89 Jahren durch assistierten Suizid, begleitet von der DGHS, testamentarische Zuwendungen, Wunsch nach gemeinsamer Urne | Ausdruck von Selbstbestimmung, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein |
Fazit: Der Tod der Kessler-Zwillinge als starkes Zeichen für ein Tabu-Thema
Die Geschichte der Kessler-Zwillinge ist eine Biografie zweier Frauen, die ihr Leben konsequent zu zweit gestalteten. Von den ersten Schritten im Kinderballett über die Flucht aus der DDR bis zu den glamourösen Jahren im Lido und internationalen Fernsehstudios führte sie ihr Weg stets gemeinsam. Die Entscheidung, ohne Ehe und Kinder zu leben, und ihre totale berufliche Hingabe machten sie zu Symbolfiguren einer Epoche.
Ihre Präsenz auf den Bühnen Europas, ihr Charme und ihre Disziplin machten Alice und Ellen Kessler zu Ikonen des Showgeschäfts. Ihr selbstbestimmter Tod fügt ihrer Geschichte ein letztes, tief bewegendes Kapitel hinzu. Er steht im Einklang mit ihrem Lebensprinzip, Freiheit und Würde bis zuletzt zu bewahren.
Das Vermächtnis der Kessler Zwillinge reicht über ihre Auftritte hinaus. Es umfasst ihr Engagement für humanitäre Organisationen, ihre Impulse für die Debatte über Sterbehilfe und ihre Rolle als Vorbilder für selbstbestimmte Lebensgestaltung. Sie prägten das kulturelle Gedächtnis ganzer Generationen.
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