Echtzeit-Payments gehören mittlerweile zum ganz gewöhnlichen Inventar im Bereich der Onlinezahlungen. Seit Oktober sind auch die klassischen Banken dabei und ermöglichen kostenlose Echtzeitüberweisungen von Bank zu Bank. Diese Schnelligkeit passt perfekt zur digitalen Welt, denn wer will schon drei Tage warten, bis ein Betrag X von A nach B transferiert wurde.
Die Ankündigung von EZB (Europäische Zentralbank) und SNB (Schweizerische Nationalbank), in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten zu wollen, kam daher nicht überraschend. Der Bereich der Echtzeitüberweisungen von der Europäischen Union in die Schweiz oder andersherum könnte dadurch erheblich beschleunigt werden, wenn sich EZB und SNB einig werden und entsprechende Absprachen einleiten.
Der aktuelle Stand der europäisch-schweizerischen Zusammenarbeit
Momentan werden erste Tests durchgeführt, wie eine zukünftige Zahlung zwischen der EU und der Schweiz funktionieren könnte. Da die Schweiz andere Systeme nutzt, als es in Europa mit SEPA und BIC der Fall ist, müssen diese neuen Verbindungen zunächst ausgiebig getestet werden, um später alle Sicherheitsrisiken auszuschließen. Am Ende steht das große Ziel, die Ländergrenzen beim internationalen Zahlungsverkehr außer Acht zu lassen und das in Echtzeit. Das von der EZB genutzte System namens TARGET Instant Payment Settlement soll dafür sorgen, dass künftig Schweizer in Echtzeit Geld in die EU schicken können und Europäer in die Schweiz.
Die Deutschen bezahlen im Internet überwiegend mit Paypal, so nutzen laut neuesten Berichten rund zwei Drittel aller Online Shoppenden den amerikanischen Dienst zur Bezahlung. Der Kauf auf Rechnung folgt auf dem zweiten Platz, denn knapp 40 % nutzen das nachträgliche Bezahlen auf Rechnung. Paypal zeigt aber vor allem, dass die Menschen am liebsten Dienste nutzen, bis denen die Überweisung sofort stattfindet und niemand auf sein Geld warten muss.
Beim Bezahlen im Internet kommen relativ anonyme Zahlungsmittel immer häufiger zum Einsatz und diese werden auch immer beliebter, vor allem wenn sie in Bereichen wie dem Glücksspiel genutzt werden. An dieser Stelle muss die Paysafecard genannt werden, bei der die Nutzer die Möglichkeit haben, komplett anonym quasi per Prepaidkarte Geld zu verschicken. Sehr viele Anbieter im Glücksspiel bieten diese Möglichkeit ihren Kunden an (siehe auch: https://www.hochgepokert.com/casino/paysafecard-casinos/), denn Anonymität ist vor allem online ein hohes Gut. Dies hat unterschiedliche Gründe, darunter auch der Datenschutz als immer wieder wichtiges Thema.
EZB und SNB verknüpfen ihre Zahlungsinfrastrukturen
Dass zwei Zentralbanken miteinander kooperieren, ist an sich kein ungewöhnlicher Vorgang. Spannend wird es erst, wenn sie anfangen, ihre Zahlungssysteme ineinander zu verzahnen wie zwei gut geschmierte Zahnräder. EZB und SNB haben erkannt, dass sich Zahlungsgewohnheiten massiv verändern. Niemand möchte mehrere Stunden warten, bis Geld ankommt, geschweige denn bis zum nächsten Bankarbeitstag. Echtzeit-Zahlungen sind längst Standard geworden in Europa und in der Schweiz sowieso, doch zwischen den Währungsräumen existiert noch ein Graben. Genau hier entsteht der Impuls für die Zusammenarbeit.
Beide Zentralbanken beobachten, wie weltweit immer mehr Systeme miteinander kompatibel gemacht werden, etwa in Skandinavien oder im asiatisch-pazifischen Raum. Die internationale G20-Roadmap drängt zusätzlich auf Geschwindigkeit. Warum also nicht die Chance nutzen, um Europa und die Schweiz näher an einen gemeinsam tickenden Zahlungsrhythmus zu bringen?
Die geplante Verlinkung zwischen TIPS und SIC IP
Der Kern der Initiative ist überraschend pragmatisch. Auf der einen Seite steht TIPS, die Instant-Payments-Plattform des Eurosystems. Auf der anderen Seite SIC IP, das Schweizer Pendant, das bereits seit einiger Zeit das Rückgrat für sofortige Zahlungen bildet. Beide Systeme sind per se schnell, zuverlässig und technisch solide aufgebaut, doch bislang existiert keine direkte Verbindung. Genau diese Lücke soll nun durch eine mögliche Verlinkung geschlossen werden.
Während der Explorationsphase bis Ende 2026 wird untersucht, ob sich beide Systeme so ineinander verzahnen lassen, dass Geld in wenigen Sekunden über die Grenze springen kann. Ein Euro-Betrag könnte direkt auf einem Franken-Konto ankommen und umgekehrt. Die Besonderheit liegt dabei in der Komplexität zweier Währungen, die bei einer Echtzeit-Transaktion miteinander interagieren müssen. Das Settlement muss endgültig sein, jederzeit verfügbar und belastbar genug, um auch bei hohem Zahlungsvolumen stabil zu laufen.
Diese Meilensteine sind bis 2026 geplant
Aktuell befinden wir uns am Anfang dieses Projekts. Die Zentralbanken haben im Herbst 2025 beschlossen, eine gemeinsame Explorationsphase zu starten. Das klingt im ersten Moment nach trockener Verwaltungsarbeit, doch dahinter steckt ein stramm definierter Prozess. Technische Workstreams prüfen die Architektur. Juristische Arbeitsgruppen vergleichen regulatorische Rahmenbedingungen. Ökonomische Analytiker simulieren Zahlungsströme und kalkulieren mögliche Effizienzgewinne.
Der große Wendepunkt soll Ende 2026 entstehen. Dann sollen die Ergebnisse vorliegen, die darüber entscheiden, ob aus einer Idee eine tatsächliche Implementierung wird. Parallel dazu läuft in der Schweiz der Ausbau der Instant-Payments-Infrastruktur weiter, sodass bis dahin fast alle Banken für Echtzeitzahlungen bereit sind. Das schafft perfekte Voraussetzungen für eine spätere Verknüpfung.
Damit das alles funktioniert, müssen etliche Herausforderungen überwunden werden. Zwei Währungsräume bedeuten zwei rechtliche Rahmenbedingungen und das betrifft Zahlungsrecht und Fragen wie Geldwäscheprävention und Bankenaufsicht. Bevor irgendeine Zahlung in Sekundenschnelle von A nach B flitzen darf, müssen einheitliche Standards und Verfahren her.
Technisch betrachtet ist die Frage entscheidend, wie die Systeme kommunizieren. Die Architektur muss robust und schnell sein, gleichzeitig müssen unterschiedliche IT-Landschaften kompatibel gemacht werden. Alles muss hochverfügbar sein damit eine Zahlung um drei Uhr morgens genauso reibungslos abgewickelt wird wie zur Mittagszeit. Ein besonderer Knackpunkt liegt beim Währungsaustausch. Echtzeit bedeutet, dass auch Guthabenbewegungen in Euro und Franken sofort final sein müssen. Das ist machbar, aber alles andere als trivial.
Wie sich die geplante Kooperation in die globale Entwicklung hin zu vernetzten Echtzeit-Zahlungen einfügt
International lässt sich seit Jahren beobachten, dass Instant-Payment-Systeme zunehmend miteinander vernetzt werden. Skandinavische Länder arbeiten bereits länger daran, bestimmte Systeme grenzübergreifend zu koordinieren. Auch außerhalb Europas entstehen Kooperationen, die den Zahlungsfluss attraktiver gestalten als klassische Überweisungen alter Schule.
Die Initiative von EZB und SNB reiht sich damit in einen Trend ein, der das globale Finanzsystem spürbar prägt. Echtzeit ist eine Grundanforderung. Wer als Währungsraum nicht anschlussfähig ist, verliert mittelfristig an Attraktivität. Deshalb kann die Verlinkung zwischen TIPS und SIC IP als Investition in die Zukunft gelesen werden, als Versuch, die Finanzarchitektur im Herzen Europas weiter zu modernisieren.
Wenn die Explorationsphase zu einem positiven Ergebnis führt, könnte das Projekt zum Vorbild für andere Kooperationen in Sachen Finanzen werden. Vielleicht schließen sich später weitere Länder an oder es entwickelt sich ein Netzwerk aus interoperablen Echtzeit-Systemen, das weit über Europa hinausreicht. Die technische Basis dafür wird immer leistungsfähiger, die Nachfrage nach sofortigen und verlässlichen Zahlungen sowieso.
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