Digitale Plattformen sind ein zentraler Bestandteil der deutschen Wirtschaft. Sie prägen den Online-Handel, steuern Datenflüsse über Cloud-Infrastrukturen, organisieren die Kommunikation in sozialen Netzwerken und haben auch in regulierten Bereichen wie dem Online-Glücksspiel an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist das Sunmaker Online Spielothek. Die Plattform ist seit 2004 auf dem deutschen Online-Glücksspielmarkt aktiv und zählte zu den ersten Anbietern von Online-Slots. Als Teil der ersten Welle spezialisierter Online-Dienste repräsentiert sie ein Segment der Plattformökonomie, das frühzeitig auf digitale Verfügbarkeit, automatisierte Prozesse und unabhängige Infrastruktur setzte.
Apple und Meta bestraft, Google unter Untersuchung
Im April verhängte die Europäische Kommission gegen Apple eine Strafe von 500 Millionen Euro und gegen Meta 200 Millionen Euro wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act (DMA). Die Behörden stellten fest, dass beide Unternehmen ihre Verpflichtungen zur Interoperabilität und zum Verbot der Selbstbevorzugung nicht eingehalten hatten.
Google sieht sich nun mit einer eigenen Strafe konfrontiert, da Ermittlungen auf eine fortgesetzte Bevorzugung eigener Dienste in den Suchergebnissen hinweisen. Eine Strafe von bis zu einer Milliarde Euro wird geprüft.
Der DMA sieht bei wiederholten Verstößen Geldbußen von bis zu 20 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vor. Für die größten Plattformbetreiber entstehen dadurch potenzielle Risiken in zweistelliger Milliardenhöhe. Auch Microsoft und Amazon stehen unter Beobachtung, da ihre Praktiken bei Software-Bündelungen und in Marktplatzsystemen geprüft werden.
Parallel dazu hat Apple beim Europäischen Gerichtshof Klage gegen Teile des DMA eingereicht, während Meta Anpassungen bei seinen Werbepraktiken in Europa vorgenommen hat. Diese rechtlichen und operativen Schritte deuten auf langwierige Auseinandersetzungen zwischen Regulierern und globalen Tech-Konzernen hin.
Plattformen behalten strukturelle Kontrolle
Trotz verschärfter Aufsicht bestimmen die führenden Plattformen weiterhin den Zugang zu den digitalen Märkten. Apple bleibt Torwächter für den Vertrieb von iOS-Apps, Google dominiert die Online-Suche und digitale Werbung, während Amazon wesentliche Teile der globalen Cloud-Dienste kontrolliert.
Diese Dominanz erstreckt sich auch auf Zahlungssysteme, bei denen Apple und Google nahezu alle mobilen Transaktionen in Europa abwickeln. Im Werbemarkt vereinen Google und Meta mehr als die Hälfte der digitalen Werbeausgaben. Während die globalen Plattformen die neuen Compliance-Kosten abfedern können, belasten diese kleinere Unternehmen überproportional stark.
Branchenzahlen für 2025 zeigen, dass mehr als 70 Prozent der europäischen Start-ups Cloud-Dienste von Amazon, Microsoft oder Google nutzen. Der Mangel an Alternativen unterstreicht die strukturelle Abhängigkeit. Neue Marktteilnehmer stehen dadurch vor hohen Wechselkosten und eingeschränkten Verhandlungsmöglichkeiten gegenüber den etablierten Anbietern.
Europa startet EuroStack
Im Juni stellten europäische Staats- und Regierungschefs EuroStack vor, ein Cloud- und Dateninfrastrukturprogramm im Umfang von zehn Milliarden Euro. Ziel ist es, die Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern zu verringern. Das Programm umfasst eine verpflichtende Nutzung durch öffentliche Einrichtungen und EU-finanzierte Investitionen, um den Aufbau zu beschleunigen.
Das Projekt folgt auf GAIA-X, das nie eine breite Anwendung erreichte. EuroStack soll durch verbindliche Nachfrage und Subventionen den gleichen Fehler vermeiden. Mitgliedstaaten haben sich auf gemeinsame Beschaffungsmodelle geeinigt, um frühzeitig Skaleneffekte zu sichern.
Bereits erste Verträge mit Telekommunikationsunternehmen und nationalen Forschungsnetzen wurden geschlossen. Der Start des Rollouts ist für 2026 vorgesehen. Deutschland und Frankreich drängen darauf, EuroStack auch mit Verteidigungs- und Energiesystemen zu verknüpfen, was dem Projekt zusätzliche geopolitische Bedeutung verleiht.
Neue Branchenuntersuchungen geplant
Die Kommission bereitet ihre ersten sektoralen Untersuchungen im Rahmen des DMA vor. Im Fokus stehen KI-gestützte Empfehlungssysteme von TikTok und Meta. Die Prüfungen sollen die Einhaltung der Transparenzpflichten bewerten und könnten neue Strafen nach sich ziehen.
Auch die nationalen Regulierungsbehörden in Deutschland und Frankreich leiten eigene Untersuchungen ein, insbesondere zu Plattformpraktiken im E-Commerce und bei App-Vertriebsmodellen. Dadurch steigt der Druck auf die globalen Anbieter weiter.
Darüber hinaus erarbeitet die Kommission neue Regeln für generative KI-Plattformen mit Blick auf Datennutzung und Urheberrechtskonformität. Dieses Regelwerk, das 2026 erwartet wird, dürfte auch Anbieter wie OpenAI und Anthropic betreffen und den regulatorischen Rahmen über die etablierten Gatekeeper hinaus ausweiten.
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