In Zeiten der Inflation, geopolitischer Unsicherheit und zunehmender Marktvolatilität rücken sogenannte Value-Aktien wieder verstärkt in den Fokus vieler Anleger. Doch was genau steckt hinter dem Begriff und warum kann sich ein genauerer Blick darauf lohnen? Das zeigen wir in diesem Artikel.
Was sind Value-Aktien?
Value-Aktien sind Anteile von Unternehmen, deren Marktwert (der Börsenkurs) unter dem inneren Wert liegt. Der innere Wert ergibt sich aus den Bewertungen, die Analysten anhand fundierter Kennzahlen (sogenannter Fundamentaldaten) ermitteln. Vergleichbar ist dies mit einem Artikel, der in einem Geschäft zum Verkauf steht, jedoch zu einem geringeren Preis angeboten wird, als er in Wirklichkeit wert ist.
Aufgrund der Tatsache, dass eine Aktie günstiger gehandelt wird, als möglich wäre, spricht man auch von einer unterbewerteten Aktie. Solche Titel werden häufig von Anlegern gezielt gesucht und gekauft, da sie als Teil einer langfristigen Strategie hohe Renditen versprechen. Weiterführende Informationen sind in dem Ratgeber über unterbewertete Aktien bei XTB zu finden.
Bieten Value-Aktien immer eine Rendite?
Value-Aktien bieten nicht immer eine Rendite. Im Vergleich zu vielen anderen Wertpapieren weisen Value-Aktien zwar oft höhere Renditen auf, doch sind diese niemals garantiert. Auch wenn ein Unternehmen unterbewertet an der Börse gehandelt wird, kann es dazu kommen, dass sich der Kurs der Aktie nicht an den inneren Wert annähert. Es ist sogar möglich, dass der Kurs fällt. In keinem Fall sollte davon ausgegangen werden, dass unterbewertete Aktien immer an Wert gewinnen oder eine absolut sichere Anlage sind.
Warum gerade jetzt?
Typische unterbewertete Unternehmen sind oft in etablierten Branchen tätig und bereits seit vielen Jahren am Markt aktiv. Dazu zählen etwa Industrieunternehmen, Finanzdienstleister oder Chemieproduzenten, jedoch noch viele weitere. Es handelt sich nicht selten um Unternehmen, die zwar nicht dauerhaft als wachstumsstark herausstechen, aber das Potenzial dazu in sich tragen. Letzteres erkennen Analysten unter anderem daran, dass die oben erwähnten Fundamentaldaten eine höhere Bewertung rechtfertigen – und das alles trotz Inflation. Diese Eigenschaft teilen nicht alle Aktien an der Börse. Diesbezüglich sind unterbewertete Unternehmen also besonders. Die drei gewinnbringendsten Eigenschaft sind:
- Geringere Volatilität: Viele dieser Unternehmen haben stabile Geschäftsmodelle, was wiederum ihre Kurse stabilisiert.
- Dividendenstärke: Value-Aktien zahlen häufig regelmäßige Dividenden, was für einkommensorientierte Anleger attraktiv ist.
- Langfristige Chancen: Etablierte Unternehmen mit stabilen Kursen weisen auf langfristige Rendite-Chancen hin.
Aber: Value-Aktien sind keine Selbstläufer
Wertorientiertes Investieren, so nennt man die Investition in unterbewertete Aktien, kann für bestimmte Anleger eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie bieten in einem ausgewogenen Portfolio langfristige Perspektiven. Wie immer gilt jedoch: Kein Investmentansatz ist frei von Risiken. Ein Bewusstsein für die individuelle Anlagestrategie ist entscheidend und wird idealerweise mit einer laufenden Beratung ergänzt. Wer erfolgreich in Value-Aktien investieren möchte, benötigt dabei aber auch Geduld.
CFDs von Value-Aktien handeln
Mit einem noch höheren Verlustrisiko sind die CFDs der Value-Aktien behaftet. CFDs sind Differenzkontrakte, oder Contracts for Difference, bei denen die Kursentwicklung einer Aktie selbst im Fokus steht. Wie auch bei anderen Aktien sind die Differenzkontrakte von Value-Aktien nicht für unerfahrene Anleger geeignet, da sie das Risiko von überproportionalen Verlusten bergen. Die ESMA mahnt im Umgang mit CFDs daher ausdrücklich vor unbedachten Investments.