Was bis Mitte des 20. Jahrhunderts „schlicht“ Transportieren, Umschlagen und Lagern war, hat sich mit dem Aufkommen automatisierter Hochregallager und Warenverteilersysteme in den 1950er / 1960er Jahren zunehmend zu einer komplexen logistischen Leistung entwickelt, bei der man mittlerweile zwischen externer Logistik und interner Logistik (Intralogistik) unterscheidet. Moderne Intralogistik umfasst nicht mehr nur die reine Bewegung und Lagerung von Waren innerhalb eines Betriebs- oder Produktionsgeländes, sondern auch die Planung, Steuerung und Kontrolle der innerbetrieblichen Material- und Informationsflüsse.
Welche Themen und Trends sind aktuell für die Branche relevant und wie wird sich die Intralogistik in den kommenden Jahren entwickeln?
Mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden immer wichtiger, die Intralogistik ist hier nicht ausgenommen. Insbesondere in Deutschland bzw. der EU, wird dies nicht nur durch gesellschaftliche Unterstützung bzw. Forderung forciert, sondern vor allem auch durch regulatorische Anforderungen, wie etwa die EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die ab dem kommenden Jahr 2026 für viele Unternehmen verpflichtend wird. Nachhaltigkeit wird gesamtwirtschaftlich als eines der zentralen Themen betrachtet. Intralogistik muss zukünftig ressourceneffizienter arbeiten und ein Teil der sogenannten Circular Economy werden. Dahinter verbirgt sich ein wirtschaftliches Konzept, welches das Ziel verfolgt, Produkte, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich im Nutzungskreislauf zu halten. Maßnahmen für mehr Klimaschutz in der Intralogistik sind unter anderem:
– Einsatz moderner, energieeffizienter Technologien und effizientes Energiemanagement.
– Nutzung von erneuerbaren Energien, um den CO₂-Ausstoß zusätzlich zu reduzieren.
– Kreislaufwirtschaft fördern (recyclingfähige Materialien, um Abfall und Ressourcenverbrauch zu reduzieren).
– Nachhaltige Unternehmensstrategien verfolgen.
Von einer Investition in nachhaltige Intralogistik können Unternehmen auch unmittelbar profitieren: Durch den Einsatz energieeffizienter Maschinen und Fahrzeuge können zum einen die Energiekosten deutlich reduziert werden, darüber hinaus können sich aus einer umweltbewussten Positionierung eines Unternehmens auch langfristige Wettbewerbsvorteile ergeben und das Unternehmensimage kann gestärkt werden.
Digitalisierung und Automatisierung
Die digitale Transformation macht selbstverständlich nicht vor der Intralogistik halt. Digitalisierung und Automatisierung sind elementare Treiber für die Effizienzsteigerung der innerbetrieblichen Material- und Informationsflüsse. Zu den aktuellen Intralogistik-Trends zählen unter anderem:
– Fahrerlose Transportsysteme
Im Bereich Transportsysteme gibt es zahlreiche innovative Intralogistik-Lösungen. In Zukunft werden immer mehr Systeme vollkommen autonom unterwegs sein. Autonome Fahrzeuge können den innerbetrieblichen Transport und auch die Lagerung eigenständig und zuverlässig übernehmen, wodurch sich der Zeitaufwand und die Kosten erheblich reduzieren lassen. Darüber hinaus werden auch Mitarbeiter entlastet sowie die Sicherheit und die allgemeine Prozessgeschwindigkeit erhöht.
– RFID
Radio Frequenzy Identifikation (RFID), auf Deutsch Funkfrequenz-Identifikation, ermöglicht es, jedes Materialstück eindeutig und in Echtzeit zu lokalisieren. Somit können die Warenflüsse innerhalb eines Unternehmens jederzeit lückenlos nachverfolgt und die Genauigkeit bei Kommissionierung und Lagerung verbessert werden.
– KI
Künstliche Intelligenz unterstützt die Intralogistik beispielsweise bei Prognosen und Analysen, etwa Bedarfsanalysen für Materialien und Ressourcen, bei der Vorausplanung von Serviceintervallen oder auch bei der Optimierung der innerbetrieblichen Routenplanung.
Zukünftig wird auch das sogenannte Internet der Dinge (IoT) eine immer wichtigere Rolle in der Intralogistik spielen. Dabei kommunizieren Geräte und Maschinen in Echtzeit miteinander, was es ermöglicht, Intralogistikprozesse automatisiert zu überwachen und zu steuern. So können Störungen im Ablauf frühzeitig erkannt und behoben werden, wodurch Abläufe effizienter und auch sicherer werden.
Herausforderungen und Ausblick
Viele Unternehmen hängen nach wie vor hinterher, wenn es darum geht, Prozesse zu digitalisieren. Manuelle Übergabelisten und schriftliche Protokolle erhöhen den Aufwand, führen zu vermeidbaren Fehlern und nicht selten zu Verzögerungen. Unternehmen sollten eine durchgängige, digitale Prozesskette schaffen, die alle Bereiche vom Wareneingang über die Fördertechnik bis hin zur Kommissionierung umfasst. Im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren sind entsprechende Lösungen mit wenig Kostenaufwand verbunden und lassen sich in bestehende IT-Umgebungen integrieren. Modulare Systeme stellen sicher, dass die Intralogistik mitwachsen und sich an sich verändernde Kundenanforderungen oder Marktbedingungen anpassen kann. Nicht zuletzt stellt auch der Fachkräftemangel eine Herausforderung für die Intralogistik dar. Die Ausbildung, Rekrutierung und Bindung qualifizierter Mitarbeiter sind wesentliche Schlüssel für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Bewältigung der kommenden Herausforderungen.
Insgesamt befindet sich die Intralogistik in einem dynamischen Wandel, der insbesondere durch technische Innovationen und Nachhaltigkeitsaspekte geprägt ist. Eine nachhaltige Intralogistik hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern bietet Unternehmen auch wirtschaftliche Vorteile. Digitale Technologien können zudem dazu beitragen, Prozesse zu optimieren, was den Energie- und den Ressourcenverbrauch zusätzlich reduziert. Man kann davon ausgehen, dass die Intralogistik der Zukunft vor allem digitaler, autonomer, nachhaltiger und vernetzter wird.
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